FAU-Tresen am 10. Februar – schon ab 16 Uhr in der Leo:16

„Wenn ich nicht tanzen kann, dann ist es nicht meine Gewerkschaft“ – (Emma Goldman, wahrscheinlich)

Wir sind wieder dabei! Am 10. Februar übernimmt die FAU das Leo:16: Flaschen öffnen, vegane Kekse backen, allerlei experimentelle Cocktails mixen.

Du wolltest schon immer mal wissen, was es mit der FAU und dem Anarcho-Syndikalismus auf sich hat, hast dich aber nicht getraut zu fragen? Oder vielleicht wollt ihr einfach nur chillen und zu einem alten Arbeiterlied singen oder tanzen. Das ist deine Chance.

Dieses Mal fangen wir früh an. Die Bar wird um 16 Uhr eröffnet und unsere Genoss*innen vom SoliEssen-Kollektiv servieren ein warmes, würziges Gericht. Dann brechen wir das Eis und bewegen uns langsam auf einen spannenden Barabend zu. Natürlich ist das alles nur vorläufig, ihr könnt uns also gerne eure Ideen und Vorschläge schicken.

Veranstaltung am Sonntag (10.12.): Taslima Akhter On Bangladesh’s Textile Workers Movement

The plight of the textile workers of Bangladesh and their struggle for a better life has errupted in sporadic episodes and manifestations over the past few years. The overwhelming majority of the hundreds of thousands of garment workers are women and many of them have been hit hard by the pandemic and the post-pandemic shock recovery. Over a month ago, in late October they went on strike and took to the streets again, demanding proper payment and better work conditions. This time, things are different, as the violent clashes with the police intensified, as well as the acts of resistance, sabotage and occupation of factories and workplaces.

This Sunday – December 10, we are organizing a talk with Bangladeshi activist-documentary photographer Taslima Akhter and a comrade from the local branch of the FAU about this struggle. We invite all comrades who are interested in the labour and union movement in Bangladesh to join this discussion.

The talk will focus on how this struggle is a continuation of the colonial and later post-colonial history of the area, on why the garment industry is still mostly a female profession and on the roles of Western capital and US imperialism in maintaining a reactioanary, neoliberal system in place.
The talk will begin at 16:00 (Münster time) and will take place at B-Side, Am Hawerkamp 29, Münster (NRW), Germany.

Arbeitsrechtsworkshop am Dienstag, 17. Oktober

Wir laden ein zum Workshop  Arbeitsrecht – was nützt’s? Eine praktische und herrschaftskritische Einführung am Dienstag den 17. Oktober von 18 bis 21 Uhr in der B-Side, Am Hawerkamp 29.

Arbeitsrecht ist eine zwiespältige Angelegenheit: Es soll ein Mindestmaß an Rechten für Arbeitende garantieren, aber schafft selbst krasseste Ausbeutung nicht ab. Streiks werden in vielen Fällen illegalisiert, und Tarifrecht macht Gewerkschaften zum Bestandteil staatlicher Ordnung.

Wir schaffen einen Überblick über das individuelle und kollektive Arbeitsrecht. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. In der Reihe Politische Bildung – Nicht gut genug?! des B-Side Kultuverein.

(Drei Stunden Workshop gehen natürlich nicht ohne Pause. Und in der Pause gibt es auch was zu essen!)

80 Menschen bei Kundgebung gegen Polizeigewalt in Frankreich und in Solidarität mit den, die dagegen aufstehen

Sehr kurzfristig haben wir für gestern, Donnerstag, zu einer Kundgebung am Hauptbahnhof in Münster aufgerufen. Sie war kraftvoll und eindrücklich. Wir dokumentieren hier einen Redebeitrag, den wir von unserer Schwestergewerkschaft CNT erhalten und auf dieser Kundgebung gehalten haben.

Liebe Freund*innen,

MÖGE DER AUFSTAND VON NANTERRE WEITERLEBEN!

Jenseits der Trauer ist es Wut, die sich heute ausdrückt. Ein berechtigter Zorn.

Der CNT teilt diese Wut. Wir unterstützten die Familie und die Angehörigen des jungen Nahel, der während eines Polizeieinsatzes aus nächster Nähe durch einen Schuss in die Brust hingerichtet wurde.

Bei einer Verkehrskontrolle wurde er von einem Motorradfahrer der Polizei am Dienstag, den 27. Juni in Nanterre erschossen.

Es handelt sich nicht um ein „isoliertes Missgeschick“ oder eine „unerklärliche“ Tat:

Der junge Nahel ist leider nur ein weiterer Toter in der langen Liste der Verbrechen […] Diese Liste ist bezeichnend für eine rassistische staatliche Ordnung, die sich auf Gewalt gegen rassifizierte Menschen und allen Körpern, die als nicht konform angesehen werden, beruht.

Seit dem Gesetz vom Februar 2017, das den Begriff der Selbstverteidigung ausweitet, und seit dem Gesetz über umfassende Sicherheit von 2021, dass die Befugnisse und den Schutz der Polizei bei ihren Übergriffen stärkt, können und müssen wir nun die Zunahme dieser angeblichen Einzelfälle von Polizeibrutalität feststellen. Diese Entwicklungen betreffen nicht nur Frankreich.

Um es klar zu sagen: All dies ist nur eines der Symptome eines Regimes, das auf dem Irrweg ist.

Eines politischen Systems, das, um die Bevölkerung gefügig zu machen, die Kontrolle und Repression verschärft.

Es trifft alle, die dem sozialen Rückschritt widerstehen und sichert so die Superprofite der privilegierten Minderheit.

Lassen wir uns nicht in einer ausschließlich sentimentalen Reaktion gefangen halten, die gefördert wird von Macron und Co. und darauf hinauslaufen würde, um einen kleinen Engel zu trauern, Trauerarbeit zu leisten und zu schweigen.

Schweigen.

Die Polizei tötet, das ist leider kein Geheimnis.

Die Polizei verstümmelt, die Polizei besteht aus rassistischen Menschen. Um auf diese Gewalt des Staates und der Polizeigewalt zu reagieren, scheint nur die Revolte hörbar zu sein…

Die Regierung kündigt die Schaffung einer dauerhaft stationierten CRS-Kompanie an.

In den Arbeitervierteln von Marseille, verhaften sie Migrantinnen zu Hunderten.

Hunderte von Migranten wurden in Mayotte verhaftet und sie lösten die „Soulments de la Terre“ (Aufstände der Erde) auf. Angesichts dieser Offensive müssen wir die nächsten Tage nutzen, um das Kräfteverhältnis neu aufzubauen. gegen die staatliche und polizeiliche Gewalt.

Angesichts der vielen Gesichter dieser Repression (Polizei, Justiz, Medien…), SCHAUEN WIR AUF UNS, organisieren wir uns! Wir lassen niemanden angesichts der Kahlschlagjustiz und der Polizeibrutalität allein.

Wir dürfen nicht vergessen, dass die Justiz in erster Linie eine Klassenjustiz ist, dass die Gewalt, Polizeigewalt gegen die Ärmsten gerichtet ist, gegen soziale Kämpfe und nun auch gegen die ökologischen Kämpfe. Sicher habt ihr von den jüngsten Übergriffen auf die französische Klimabewegung gehört, hier sind wir jetzt zu Terroristen erklärt worden.

Die Gewalt nützt dem Staat insofern, als dass sie uns in Angst und Spaltung treiben, obwohl wir nur gemeinsam als Ausgebeutete und Unterdrückte das System stürzen können. Das System, das uns zermalmt, stürzen können.

Wir sind alle betroffen.Für dich Nahel, Steve, Cedric, Zied, Bouna, Adama, Raihane, Yanis, Zineb, Souheil, Amza, Maëva, Miguel, Mehdi, Jimmy, Mohamed, Boris, Miakhil, Olivio, und an alle anderen

Opfer dieser nicht enden wollenden Polizeigewalt schallt es aus Naterre in die ganze Welt:

À BAS L’ÉTAT POLICIER ! Nieder mit dem Bullenstaat!

Nach 12 Jahren: Erste Lohneintreibung der FAU Münster (mäßig erfolgreich) beendet!

Vielleicht habt Ihr im Jahr 2011 diesen Artikel gelesen. Eigentlich eine der alltäglichen Geschichten: Formal selbstständige Arbeiter*innen kommen zur Pflanzsaison aus Polen ins Westmünsterland. Das Unternehmen zahlt nicht und es gibt irgendwann keine Arbeit mehr. Zuletzt nur noch ein Abschlag in bar –  die Arbeiter*innen ziehen mangels Alternative irgendwann weiter.

Die FAU Münster blieb jedoch mit einigen von ihnen in Kontakt. Die Firma Grenzland meldete noch im Jahr 2011 Insolvenz an, wie schon ihre Vorgängerfirma Steva. Die Forderungen aus unseren vorherigen Mahnverfahren haben wir zum Insolvenzverfahren angemeldet. Ende 2015 sollte es ursprünglich beendet sein. Im Jahre 2021 meldete sich die Insolvenzverwaltung um die aktuellen Adressen, Bankverbindungen und ggf. Personenstandsveränderungen zu ermitteln.

Nun, im Juni 2023, sind tatsächlich Zahlungen aus der Insolvenzmasse in Höhe von ganzen 2,55% der Urspungsforderung geleistet worden (wie viel demgegenüber wohl das Insolvenzverfahren gekostet hat?). Das waren für die von uns vertretenen Arbeiter*innen immerhin noch Zahlungen von je 70 – 100€.

Interessiert an der FAU? Interessiert aktiv(er) zu werden? Diskussionsbedarf?

Liebe Genoss*innen und Interessierte,

am Samstag den 20. Mai findet der erste FAU-Kneipenabend in der Leo:16 statt!

Kommt ab 17 Uhr vorbei, wenn ihr schon immer mal wissen wolltet, wie eine basisdemokratische Gewerkschaft funktioniert. Bringt eure Fragen Rund um Arbeitsrecht und Lohnarbeit mit oder hängt einfach so mit uns rum! Es wird ein paar Snacks und feinste Musik geben.
Ab 19 Uhr dann regulärer Kneipenbetrieb, mit uns hinterm Tresen! Wir freuen uns auf euch

FAU Münster und Berg Fidel: Solidarität mit den kriminalisierten Aktivist*innen der CNT Xixón!

Am 1. Mai waren wir in Berg Fidel und haben beim Viertelfest unsere Solidarität mit den zu Gefängnisstrafen verurteilten Aktivist*innen unserer Schwestergewerkschaft CNT gezeigt. Denn es darf nicht sein, dass man für Gewerkschaftsarbeit in den Knast muss!

Wir danken den Genoss*innen und Nachbar*innen vor Ort!

Hier der ganze Solidaritätsaufruf:

Internationaler Aufruf der CNT zur Verteidigung der Genoss*innen von Xixón

Unter dem Motto „An injury to one is an injury to all“ ruft die CNT in den Tagen vor dem 1. Mai zu einer internationalen Mobilisierung zur Verteidigung der Arbeitnehmer*innen in Xixón auf.

Im Jahr 2017 wandte sich eine Arbeitnehmerin der Konditorei La Suiza an unsere Gewerkschaft, um Rat und Unterstützung in einer Situation zu erhalten, in der sie von ihrem Arbeitgeber misshandelt und schikaniert wurde, weil Überstunden nicht bezahlt wurden, sie keinen Urlaub nehmen konnte und die Arbeitsbelastung während ihrer Schwangerschaft so hoch war, dass die Gefahr einer Fehlgeburt bestand, was zu einer entsprechenden Krankschreibung führte. Zusätzlich zu all diesen Missständen berichtete die Kollegin von einer unerträglichen Behandlung durch den Arbeitgeber, einschließlich demütigender Kommentare und Meinungen über ihren Körper.

Mit Unterstützung der CNT Xixón versuchte die Gewerkschaft, ein Treffen mit dem Arbeitgeber zu organisieren, um die Situation anzusprechen und im Dialog zu lösen, aber der Arbeitgeber weigerte sich.

Angesichts dieser Situation beschloss die CNT, den Konflikt durch Kundgebungen und soziale Netzwerke öffentlich zu machen. Infolge dieser Informationskampagne erklärte sich der Arbeitgeber bereit, sich mit der Gewerkschaft zu treffen, weigerte sich jedoch, eine Vereinbarung zu treffen.

Die CNT Xixón fuhr mit Kundgebungen vor der Bäckerei und einer Informationskampagne fort. Mit anderen Worten, wir haben die uns zur Verfügung stehenden gewerkschaftlichen Mittel eingesetzt, um die Rechte unserer Kollegin zu verteidigen. Es sei darauf hingewiesen, dass alle diese Aktionen ohne polizeiliches Eingreifen stattfanden. Trotz der Normalität der Protestaktionen begannen verschiedene CNT-Xixón-Genoss*innen von der Polizei identifiziert zu werden, und schließlich wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen und entsprechende Anzeigen erstattet.

Das anschließende Gerichtsverfahren begann mit dem Versuch, etwa dreißig Personen anzuklagen, Aktive der Gewerkschaft, aber auch andere Personen, die zur Unterstützung der Arbeiterin aus La Suiza gekommen waren. Letztendlich wurden acht Personen angeklagt.

Die von dem ursprünglichen Konflikt betroffene Arbeiterin reichte auch eine Klage wegen sexueller Belästigung ein, die mit der Begründung abgewiesen wurde, dass die Beweislast nicht ausreichend sei.

Schließlich verurteilte das Strafgericht Nr. 1 von Gijón in einem Urteil vom Juni 2021 die acht angeklagten Aktivisten zu insgesamt 25,3 Jahren Haft: dreieinhalb Jahre Haft für sieben von ihnen und acht Monate für einen weiteren, wegen Nötigung und Behinderung der Justiz. Darüber hinaus wird in dem Urteil eine Entschädigung in Höhe von 150.428 Euro für die Konditorei La Suiza festgesetzt, wobei die Gewerkschaft CNT für stellvertretend verantwortlich erklärt wird.

Nach der von der CNT eingelegten Berufung hat der Oberste Gerichtshof von Asturien die Haftstrafen für sechs der acht im Fall „La Suiza“ verurteilten Gewerkschafter*innen bestätigt.

Nachdem der Rechtsweg praktisch ausgeschöpft ist, rücken unsere Genoss*innen immer näher an das Gefängnis heran. Wir rufen daher die gewerkschaftlichen, sozialen, feministischen, nachbarschaftlichen und politischen Organisationen und ganz allgemein die Bevölkerung Asturiens auf, sich zu mobilisieren und diesen Unsinn zu stoppen.

ANGESICHTS IHRER UNGERECHTIGKEIT, UNSERE SOLIDARITÄT

AN INJURY TO ONE IS AN INJURY TO ALL