FAU Münster und Berg Fidel: Solidarität mit den kriminalisierten Aktivist*innen der CNT Xixón!

Am 1. Mai waren wir in Berg Fidel und haben beim Viertelfest unsere Solidarität mit den zu Gefängnisstrafen verurteilten Aktivist*innen unserer Schwestergewerkschaft CNT gezeigt. Denn es darf nicht sein, dass man für Gewerkschaftsarbeit in den Knast muss!

Wir danken den Genoss*innen und Nachbar*innen vor Ort!

Hier der ganze Solidaritätsaufruf:

Internationaler Aufruf der CNT zur Verteidigung der Genoss*innen von Xixón

Unter dem Motto „An injury to one is an injury to all“ ruft die CNT in den Tagen vor dem 1. Mai zu einer internationalen Mobilisierung zur Verteidigung der Arbeitnehmer*innen in Xixón auf.

Im Jahr 2017 wandte sich eine Arbeitnehmerin der Konditorei La Suiza an unsere Gewerkschaft, um Rat und Unterstützung in einer Situation zu erhalten, in der sie von ihrem Arbeitgeber misshandelt und schikaniert wurde, weil Überstunden nicht bezahlt wurden, sie keinen Urlaub nehmen konnte und die Arbeitsbelastung während ihrer Schwangerschaft so hoch war, dass die Gefahr einer Fehlgeburt bestand, was zu einer entsprechenden Krankschreibung führte. Zusätzlich zu all diesen Missständen berichtete die Kollegin von einer unerträglichen Behandlung durch den Arbeitgeber, einschließlich demütigender Kommentare und Meinungen über ihren Körper.

Mit Unterstützung der CNT Xixón versuchte die Gewerkschaft, ein Treffen mit dem Arbeitgeber zu organisieren, um die Situation anzusprechen und im Dialog zu lösen, aber der Arbeitgeber weigerte sich.

Angesichts dieser Situation beschloss die CNT, den Konflikt durch Kundgebungen und soziale Netzwerke öffentlich zu machen. Infolge dieser Informationskampagne erklärte sich der Arbeitgeber bereit, sich mit der Gewerkschaft zu treffen, weigerte sich jedoch, eine Vereinbarung zu treffen.

Die CNT Xixón fuhr mit Kundgebungen vor der Bäckerei und einer Informationskampagne fort. Mit anderen Worten, wir haben die uns zur Verfügung stehenden gewerkschaftlichen Mittel eingesetzt, um die Rechte unserer Kollegin zu verteidigen. Es sei darauf hingewiesen, dass alle diese Aktionen ohne polizeiliches Eingreifen stattfanden. Trotz der Normalität der Protestaktionen begannen verschiedene CNT-Xixón-Genoss*innen von der Polizei identifiziert zu werden, und schließlich wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen und entsprechende Anzeigen erstattet.

Das anschließende Gerichtsverfahren begann mit dem Versuch, etwa dreißig Personen anzuklagen, Aktive der Gewerkschaft, aber auch andere Personen, die zur Unterstützung der Arbeiterin aus La Suiza gekommen waren. Letztendlich wurden acht Personen angeklagt.

Die von dem ursprünglichen Konflikt betroffene Arbeiterin reichte auch eine Klage wegen sexueller Belästigung ein, die mit der Begründung abgewiesen wurde, dass die Beweislast nicht ausreichend sei.

Schließlich verurteilte das Strafgericht Nr. 1 von Gijón in einem Urteil vom Juni 2021 die acht angeklagten Aktivisten zu insgesamt 25,3 Jahren Haft: dreieinhalb Jahre Haft für sieben von ihnen und acht Monate für einen weiteren, wegen Nötigung und Behinderung der Justiz. Darüber hinaus wird in dem Urteil eine Entschädigung in Höhe von 150.428 Euro für die Konditorei La Suiza festgesetzt, wobei die Gewerkschaft CNT für stellvertretend verantwortlich erklärt wird.

Nach der von der CNT eingelegten Berufung hat der Oberste Gerichtshof von Asturien die Haftstrafen für sechs der acht im Fall „La Suiza“ verurteilten Gewerkschafter*innen bestätigt.

Nachdem der Rechtsweg praktisch ausgeschöpft ist, rücken unsere Genoss*innen immer näher an das Gefängnis heran. Wir rufen daher die gewerkschaftlichen, sozialen, feministischen, nachbarschaftlichen und politischen Organisationen und ganz allgemein die Bevölkerung Asturiens auf, sich zu mobilisieren und diesen Unsinn zu stoppen.

ANGESICHTS IHRER UNGERECHTIGKEIT, UNSERE SOLIDARITÄT

AN INJURY TO ONE IS AN INJURY TO ALL

Kommt mit uns am 1. Mai nach Berg Fidel!

Viertelfest: Revolutionärer 1. Mai in Berg Fidel

Wir laden euch ein zum Viertelfest in Berg Fidel. Wir wollen zusammenkommen, gemeinsam feiern, essen, trinken, Musik machen und tanzen. Es wird etwas zu Essen und Trinken geben, ihr könnt trotzdem gerne noch selber etwas mitbringen! Bringt gerne eure Freund*innen, Nachbar*innen und Familie mit. Auch Kinder sind herzlich willkommen. Lasst uns zusammen einen solidarischen und kämpferischen ersten Mai in Berg Fidel feiern!

Der 1. Mai ist der Tag, an dem auf der ganzen Welt Menschen auf die Straße gehen, die für eine bessere Welt kämpfen. Für eine Welt ohne Kapitalismus. Eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung. Für eine solidarische Welt, in der die Bedürfnisse der Menschen mehr zählen als der Profit Weniger.

Besonders in Arbeiter*innen-Vierteln wie Berg Fidel müssen wir anfangen, uns zu organisieren, um für unsere Interessen und für ein gutes Leben für alle zu kämpfen. Ob es schlechte Arbeitsbedingungen sind, ungerechte Wohnbedingungen, Schikane durchs Jobcenter, Armut oder Diskriminierung. Nur gemeinsam sind wir stark! Gemeinsam können wir etwas verändern! Am 1. Mai wollen wir uns kennenlernen, gemeinsam Zeit verbringen und zusammen feiern. Wir wollen uns Mut und Kraft geben, um weiter gemeinsam zu kämpfen und weiter am Aufbau einer organisierten Bewegung aus den Stadtteilen zu arbeiten!

Gegen Ausbeutung und Unterdrückung. Für eine solidarische Gesellschaft. Von unten – nach links!

Solidarität mit den Menschen in Kurdistan!

It was a great evening with A Student Liberation Kamp, fikuS-Münster Leo:16 Kultur- und Kneipenkollektiv and beautiful humans from Münster — coming together for a humanitarian response for earthquake affected victims in Turkey and Syria.

The evening has sparked by dynamic music from hearty reflection by Banda Bantu, Emre, Marian, Polymath Daranti Group, Onkel Salim, short presentation of Bangla rock and improvised jamming by Juan Francisc Gutierra & friends.
Altogether you all donated 1225 Euro, which will be distributed to the affected communities by Odak Kulturzentrum e.V.
As the impact of the earthquake is huge in both region, we hope you will keep support and spread it to others to support.
Hearty gratitude everyone for coming together!

23. August: Vortrag und Diskussion mit „chefduzen.de – Das Forum der Ausgebeuteten“

2002 ging es los mit chefduzen, dem Forum der Ausgebeuteten

Es war ein Versuch, jenseits der linken Kampagnenpolitik, eine lebensnahe und alltagstaugliche klassenkämpferischen Selbstorganisierung zu entwickeln. Die Soziale Frage als Motor des Ganzen, eine Einladung zum Stammtisch für alle mit und ohne Job, um sich über Probleme mit Arbeit, Armut und Ämtern auszutauschen. Das zur Jahrtausendwende popular werdendende Internet ermöglichte auch einen virtuellen Stammtisch. Spektakuläre juristische Angriffe von Ausbeutern gegen das Forum der Ausgebeuteten, machten diese Plattform bekannt und populär. Aus dem Austausch entwickelten sich Treffen, Flugblätter, Kollegenzeitungen für Call Center und Leiharbeit und es gab Aktionen an Werkstoren und auf der Straße. Die Betroffenen fetzten und politisierten sich, die Debatten der Ausgebeuteten wurden aufgegriffen von Medienleuten und sie setzten sich fort in linken Organisationen. Es entwickelten sich beeindruckende Kämpfe, wie erfolgreiche grenzüberschreitende Solidaritätsaktionen, eine 80%ige Beteiligung an ein Sick-out in einem Callcenter oder einem Wilden Streik am Airport Hamburg.

In der Veranstaltung gibt es Erfahrungen und Anekdoten aus zwei Jahrzehnten Debatten, Streit und Kämpfen sowie viel Raum für Austausch und Diskussion.

Di, 23.8.2022 – 19:00 leo:16 Kollektivkneipe, Herwarthstraße 7, Münster

El Entusiasmo – Sonntag im Cinema

Am Sonntag (26.06) um 20:00 Uhr veranstalten wir zusammen mit dem Cinema den Filmstart von „El entusiasmo“ in Münster. Der Film zeigt anhand von Originalaufnahmen und Interviews den Wiederaufbau der anarchosyndikalistischen Gewerkschaft CNT nach dem Tod des spanischen Diktators Franco 1975.

„In dieser Phase der sogenannten Transición, dem Übergang von der Diktatur zur bürgerlichen Demokratie, schien alles möglich – selbst der Traum, die Revolution von 1936 zu beenden.“

Anschließend wird es ein Gespräch mit Regisseur Luis E. Herrero und Produzent Javier Rueda geben. Tickets könnt ihr euch auf der Website des Cinema reservieren:

http://www.cinema-muenster.de/menu/programm/sonderprogramm-dieser-woche/el-entusiasmo.html

Trailer: https://youtu.be/XjWdnyYQrTA

Wir freuen uns auf euch!
Die FAU Münster

Wir laden ein: Meet! Celebrate! Fight! — Kulturevent am Sonntag 12. Juni in der Baracke

FAU Münster & Comrades from all over the world present this cultural Sunday event at Baracke
Die FAU Münster und internationale Genoss*innen präsentieren einen Tag der Kultur in der Baracke

Place/ Ort: Baracke (Scharnhorststraße 106)
Date/ Datum: 12.06.22
Time/ Uhrzeit: 15:30

Free Entry – but CoViD test required —- 2G+ —- Please come tested. Bitte kommt getestet.

Culture and Politics have always been strongly connected. Since a long time anarchists group have organised cultural events to convey their message of a world without authorities, exploitation and discrimination and based on solidarity and mutual aid. Subsequently FAU Münster and international comrades and artists are organising a cultural event in Baracke to combine art and culture with knowledge about working rights and the possibility to get to know structures that can help people to organise themselves and their struggles for emancipation.

Kultur und Politik waren immer eng miteinander verknüpft. Schon immer haben anarchistische Gruppe kulturelle Veranstaltungen organisiert, um den Menschen ihre Vorstellungen einer Welt ohne Herrschaft, Ausbeutung und Diskriminierung und basierend auf Solidarität und gegenseitiger Hilfe näher zu bringen. Daran anschließend organisiert die FAU Münster mit der Unterstützung internationaler Genoss*innen und Künstler*innen einen Tag der Kultur in der Baracke. Hierbei sollen Kunst und Kultur mit Wissen über Arbeitsrechte kombiniert werden und den Menschen eine Möglichkeit gezeigt werden, wie sie sich gemeinsam organisieren und wehren können.

We start with ‚Pictures of resistance‘ (around 15:30):

  • – photo/art installations by Ghassan Saleh and Sofia Saeed.
  • – short films (Grammatically Incorrect Manifesto by Shubham Sharma, THE EASTERN MAN by Hassan Umer Amin & Rida Hariri, reconnaissance /rɪˈkɒnɪs(ə)ns/ by Saad Shahriar)

______________________________

After that we will present the ‘Fight for your right‘ pub quiz (around 17:30), where you can win very valuable information, e.g. about labour rights, living in Münster and more.

______________________________

The evening will be dedicated to the live music (starting from 19:00). In the segment of ‚Transnational music night‘ there will be four performances:

  • – out of ashes by L3Ni and the R.A.T. – Lonely Robots (Anarcho-Noise)
  • -Iranian folk music by Anoosh Iranpour and Sami
  • -Anti Fascist Hip-Hop by POLYMATH
  • -the band Baobap (Neosoul, Reggae)

______________________________

Furthermore there will be vegan food and drinks.

Außerdem wird es veganes Essen und Getränke geben.

Arbeitsrecht gilt auch auf dem Land … und auch im Kleinbetrieb … und auch wenn man davon keine Ahnung hat! – 860€ Nachzahlung erstritten.

Ein kleiner Betrieb in einem kleinen Ort im Münsterland. Der Arbeitsvertrag wird mündlich geschlossen. Teilzeit, 11€ pro Stunde, Arbeit in der Werkstatt. Im ersten Monat läuft’s wie geplant, im zweiten gibt’s einige Probleme. Nach kurzer Krankschreibung erscheint der Genosse wieder zur Arbeit. Dann heißt es: „Wir strukturieren um. Du brauchst nächste Woche nicht kommen“, oder so ähnlich. In der nächsten Woche ist der Grund ein anderer. In der darauffolgenden Woche gibt es ein Gespräch, dass als Kündigungsabsicht interpretiert werden kann (eine Kündigung an sich ist nur schriftlich wirksam).

Schriftlich gibt es aber gar nichts, auch nicht nach Aufforderung: Kein Arbeitsvertrag, keine Lohnabrechnung, keine Sozialversicherungsmeldung und auch keine Kündigung. Ghosting? Geht schlecht, wenn man einen Laden im Dorf hat. Aber knapp 1000€ Lohn werden gut drei Monate nach Beginn der Beschäftigung gutgeschrieben. Wie sich diese Summe wohl berechnet? Selbst für die gearbeiteten Stunden wäre es zu wenig. Dann kommt noch die Abmeldungsbestätigung von der Krankenversicherung. Sollte das dann alles sein?

Wir haben nachgerechnet: Ein Restanspruch aus den gearbeiteten Stunden, etwas Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, und 20 Std./Woche angesetzt für den Annahmeverzugslohn (geänderter §12,1 Teilzeit- und Befristungsgesetz!). Bis zum anzunehmenden Ende der ordentlichen Kündigungsfrist von vier Wochen zu Mitte oder Ende des Monats – bescheidenerweise schon ab dem Datum des genannten Gesprächs gerechnet – kommen gut 1100€ netto zusammen. Mit einschlägigen Paragraphen und gewerkschaftlichem Briefkopf versehen senden wir unser Forderungsschreiben. Kurze Frist gesetzt, Klage angedroht.

Antwort vom Betrieb: Wir wären im Irrtum, der Verzicht auf diese Ansprüche sei schon geklärt. Wir informieren, dass Verzicht nicht die Absicht unseres Genossen war. Eine schriftliche Kündigung kommt nun, datiert auf den 15. des Vormonats zum 28. desselben. Hmmm, Kündigungsfrist, da war doch was? Unser Genosse möchte sich aber nicht vor Gericht darüber streiten, sondern schnell Geld.

Unser Genosse würde auf den Rest verzichten, wenn unverzüglich bis zu diesem 28. gezahlt würde – vier Wochen Annahmeverzugslohn und ein kleiner Nachschlag aus dem Vormonat. Nochmal kurze Frist gesetzt.

Antwort eines der Geschäftsführer: Er kenne sich mit rechtlichen Dingen nicht aus, fühle sich aber ausgenutzt und außerdem habe der Beschäftigte im Januar auch Schichten verpasst. Das klingt glaubwürdig. Wir bringen zum Ausdruck, dass wir unsere Forderungen unabhängig davon verfolgen, und dass die Frist noch läuft.

Nun geht’s schnell. Ein Anwalt der Gegenseite hat ein Dokument aufgesetzt, das unser Genosse gegenzeichnen soll. Die zuletzt geforderten 860€ landen auch fast sofort auf dem Konto. Fazit: Sicher wäre auch mehr zu holen gewesen – aber schnelles Geld ist für die Nerven des Genossen auch einfach besser.

Ein etwas skurriler Einzelfall? Bestimmt – einer von unzähligen, landauf-landab…

Revolutionärer 1. Mai in Berg Fidel war ein voller Erfolg

Die Stadtteilinitiative Berg Fidel Solidarisch hatte die hervorragende Idee, den Arbeiter*innenkampftag mite einem Viertelfest in Berg Fidel zu feiern. Odak Kulturzentrum e.V. und viele andere Initiativen waren dabei. Ebenso erfreulich viele Besucher*innen aus dem Viertel und anderswo. Gekocht hatte die Wilde Küfa, Mucke gab’s von amoklove – und spontan Improvisiertes aus der Nachbarschaft. Es zeigt sich, dass sich langfristige Aufbauarbeit im Viertel auszahlt. Dort wächst eine handlungsfähige Vernetzung im Viertel, die sich nicht scheut, sich z.B. mit der Wohnunngsbaugesellschaft LEG anzulegen. Wichtig ist aber auch die praktische Gegenseitige Hilfe in der Nachbarschaft – und gemeinsam zu feiern.