Veranstaltung am 13. März 2020 um 20 Uhr in der Leo:16, Herwarthstr. 7
Im März 1920 putschten Militärs mit dem Ziel einer deutsch-nationalen Diktatur unter der Führung des rechten Politikers Wolfgang Kapp.
Der bisher größte Generalstreik der deutschen Geschichte zwang die Putschisten schnell zum Aufgeben. Gleichzeitig griffen viele Arbeiter*innen in Berlin, Mecklenburg, Sachsen und Thüringen spontan zu den Waffen, auch um die steckengebliebene Revolution von 1918 weiterzuführen.
Das Zentrum dieser Entwicklung war das rheinisch-westfälischen Industriegebiet, wo die Arbeiter*innen in fast allen Städten die Macht übernahmen und die Rote Ruhrarmee gründeten. Die wieder eingesetzte SPD-Regierung schickte die putschistischen Truppen zum Gegenschlag ins Ruhrgebiet, der »weiße Terror« von Freikorps und Reichswehr beendete den Arbeiteraufstand.
In der Veranstaltung wollen wir einen kurzen Überblick über den Kapp-Putsch geben und zeigen, dass die beteiligten Einheiten und die aus Münster koordinierte Niederschlagung des Ruhr-Aufstands Teil der Formierung des kommenden Faschismus war.
Im Zentrum soll die aus dem Generalstreik entstandene revolutionäre Bewegung im Ruhrgebiet stehen, die das Potential hatte, sich auf ganz Deutschland auszudehnen. In ihr drückten sich die Lernprozesse der Arbeiter*innen aus den Erfahrungen der vorigen Jahre aus.